MKH
Marschall-Keith-Haus
Schlosspark Sanssouci, Potsdam
Hüllflächensanierung des im Schlosspark Sanssouci stehenden Gebäudes unter besonderer Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange.
Bauherr / Auftraggeber
SPSG
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Allee nach Sanssouci 5, 14471 Potsdam
Planungsleistung
LPH 3 bis LPH 8 nach HOAI
Bearbeitungszeitraum
April 2007 bis September 2009
Projektgröße
BGF ca. 3.000 m²
Baukosten
keine Angaben
Im Park von Sanssouci südlich der Schlossachse liegt das heute unter Dankmalschutz stehende, in der Zeit von 1764-66 durch Heinrich Ludwig Manger erbaute Marschall-Keith-Haus.
Die Dachflächen des Baudenkmals wurden saniert, da die vorhandene Konstruktion des Daches den akuten Wetterlagen nicht mehr standhielt und so die Nutzung des historischen Gebäudes zunehmend beeinträchtigte. Durch die Instandsetzung der Dachflächen wurde die Funktion des Daches in vollem Umfang wiederhergestellt. Neben der vollständigen Reparatur und Sanierung der gesamten vorhandenen Dachkonstruktion wurden auch die übrigen Schäden und Schwachstellen der Hüllflächen und ihrer zugehörigen Bauteile umfassend repariert.
Im Zuge der Hüllflächensanierung wurde die Dachflächeninstandsetzung als erste Maßnahme bearbeitet. Dazu erfolgte die Um-deckung mit Bestandsziegeln und der Austausch abgängiger Ziegel durch entsprechende Ziegel in Zweitverwendung. Im Zuge dieser Maßnahmen am Mitteltrakt (BT1) wurden schwere Schädigungen des Dachtragwerkes in diesem Bereich festgestellt. Dieses wurde vollständig in einer zeitgemäßen Konstruktion als Pfettendach neu errichtet. Die Fassaden befanden sich substantiell in gutem Zustand. Es waren in begrenzten Bereichen Putzausbesserungen notwendig. Als Schäden wurden Fehl- und Hohlstellen, strukturelle Entfestigungen und kleinere Risse festgestellt. Die Fassaden- und Traufgesimse wurden im Schadensfall abschnittsweise nach-gezogen. Der größte Teil der Fassade wurde im 20. Jahrhundert überarbeitet bzw. neu verputzt. Die wenigen Reste bauzeitlicher Putze wurden im Rahmen der Fassadendokumentation kartiert und konnten erhalten werden.
Die Holzbalkendecken befanden sich in altersgemäßen Zustand: Altsanierungen hatten deutliche Spuren hinter-lassen. Dies betraf sowohl die Ertüchtigung der Decken-balken als auch schädlingsbekämpfende Maßnahmen. Die Einbringung unzulässiger chemischer Holzschutzmittel in die Holzbalkendecke oberhalb von Aufenthaltsräumen stellte ein Problem dar. Eine Absperrung der Flächen war nicht mit ausreichender Sicherheit zu gewährleisten. Schritte dieser Art hätten eine grundlegende Veränderung der bau-physikalischen Eigenschaften sowie eine Veränderung der Deckenkonstruktion bedeutet. Auch verbliebe bei einer Absperrung die Kontamination im Gebäude.
Zum Beleg von Konstruktionen und Arbeitsmethoden der Bauzeit wurde ein Teilbereich der Deckenflächen gesichert und nicht bearbeitet. Bei der restlichen Deckenfläche wurde die vorhandene Stakung ausgetauscht, die Deckenbalken 3-seitig gehobelt und die Deckenfelder wieder mit diffusions-offener Wärmedämmung verfüllt.
Die Dekontaminierungsarbeiten erfolgten nach TRGS unter Einrichtung von Schwarz-Weiß-Bereichen.
Die Möglichkeiten einer energetischen Ertüchtigung wurden im Rahmen der Ausführungsplanung untersucht. Sinnvolle Möglichkeiten für energieeinsparende Maßnahmen konnten nur sehr beschränkt ermittelt werden:
Eine Fassadendämmung bzw. innenliegende Dämmung schlossen sich aus denkmalpflegerischen und bauphysikalischen Gründen aus. Die Dämmung der Kellergewölbedecken wurde als Einzelmaßnahme als nicht kosteneffektiv bewertet. Die erzielten Ein-sparungen wären relativ gering und stünden in keinem Verhältnis zu den Herstellungskosten. Neben der Überarbeitung von Fenstern und Türen verblieb als sinnvolle Maßnahme aus bauphysikalischer und gestalterischer Sicht die Dämmung der Holzbalkendecken. Dies wurde bei den zu sanierenden Decken in den Bauteilen 1-3 sowie 5 und 6 durchgeführt.
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